Florian vom Flocblog lädt zur Blogparade. Das Thema ist: „Dein Essen ist nicht mein Essen!".
Dem interessanten und perspektivreichen Beitrag von Flo zum Thema Essen und seinen 10+1 Geboten als Eröffnungsbeitrag kann ich so fast ausnahmslos zustimmen. Eine Reise in fremde Kulturen und Länder sollte möglichst umfassend mit dem Genuss der Küche des Landes verbunden werden.
Dabei kann ich nur dem 11. Gebot von Flo nicht vollends zustimmen. Für mich gibt es keine Ausrede bei einem Besuch in fremden Ländern zu Fast Food Ketten zu greifen, vor allem wenn die Zeit in diesem Land auf wenige Wochen oder Tage beschränkt ist.
Zumindest in Bangkok gibt es neben der thailändischen Küche auch viele hervorragende Restaurants mit Gerichten aus aller Welt. Mexikanische, deutsche, italienische oder französische Küche ist in Bangkok ausgezeichnet vertreten und kann als Alternative zur thailändischen Küche genossen werden, wenn du wirklich mal zu viel von Reis und scharfen Gerichten haben solltest.
In Thailand gibt es kulinarisch so viel zu entdecken, dass du die ersten Monate jeden Tag ein neues thailändisches Gericht kennenlernen kannst.
In den ersten Monaten in Thailand war dies dann auch meine Hauptbeschäftigung, nämlich auf den unzähligen Märkten und kleinen lokalen Restaurants die ganzen Kostlichkeiten zu probieren.
Aufgrund des ganzjährig warmen Wetters in Thailand blühen hier Straßenmärkte und Küchen. So kannst du so ziemlich alle Gerichte direkt auf der Straße erwerben und dabei nicht einmal wirklich Geld ausgeben (bei Preisen von 1 € pro Gericht).
Die große Wertschätzung von Essen ist auch in der thailändischen Sprache verwurzelt. So war noch bis ins 20. Jahrhundert die Begrüßung "gin khao yang" (hast du schon gegessen?) weit verbreitet und wurde erst später durch das "sawadi kha/khrab" abgelöst.
Allerdings wirst du auch heute noch feststellen, dass die Frage "hast du schon gegessen" weitaus häufiger gestellt wird, als du es womöglich gewohnt bist.
Das tolle in Thailand ist, dass in den vielen Provinzen die Küche teils stark variiert. So kannst du auch nach Jahren in Thailand immer noch neue Gerichte entdecken und deinen kulinarischen Horizont immer weiter bereichern.
Ein wesentliches Feature der thailändischen Küche sind Suppen. Dabei gelten diese meist nicht als Vorspeise, sondern werden mit Reis oder Nudeln als Hauptgang verzehrt. Neben dem weitbekannten Tom Yam und dessen Variationen sind auch Nam Sai und Liued Muu absolute Köstlichkeiten. Mein Favorit unter den Suppen ist allerdings Geng Khiaw Whan, welches in Farbe und Konsistenz eher an indische Suppen errinnert.
Wie bei den meisten Gerichten in Thailand sollte man auch bei Suppen bei der Bestellung erwähnen, dass du die Suppe nur leicht scharf möchtest (phed nit noy). Ansonsten könntest du mehr Zeit auf der Toilette verbringen als dir lieb ist, außer du bist natürlich scharfes Essen gewohnt.
Neben dem Geschmack haben diese Suppen in der thailändischen Hitze auch den Vorteil, dass man so etwas rehydriert. Denn bei teils 40 Grad kann es auch mal vorkommen, dass du in der Mittagszeit kaum Hunger verspürst. Da kommt dann eine leckere Suppe gerade recht.
Obgleich die thailändische Küche vor allem für Fisch- und Fleischlastige Gerichte bekannt ist, kannst du auch in Thailand einige hervorragende vegetarische Gerichte genießen. An erster Stelle ist hier natürlich Som Tam zu nennen (dort ist meine Lieblingsvariante Som Tam / Dam Thai), aber auch gebratenes Gemüse oder die vielen Yam-Variationen sind geschmacklich ausgezeichnet. Jedoch begrenzt du dich wirklich sehr, wenn du in Thailand strikt vegetarisch isst. Denn außer den genannten Gerichten ist in Thailand nicht viel vegetarisches zu finden.
Für mich das absolute Highlight der thailändischen Küche sind die vielen Fleisch- und Fischgerichte, die gegrillt, gegart, gekocht oder frittiert mit köstlichsten Soßen und Kräutern fast ein Muss auf jeder Thailand Reise sind. Leider fällt es deshalb sehr schwer in Thailand vegetarisch oder vegan zu essen. Aber dafür machen die Thais wirklich das Beste aus den fleischigen Gerichten und lassen einen so das Leben des Tieres würdigen.
Meine neueste Entdeckung in thailändischen Hafenstädten sind Fischmärkte. Hier sind die Gerüche und Atmosphäre beim Einkaufen sozusagen ein Highlight vor dem Höhepunkt des eigentlichen Gerichts.
Dabei sind meine Favoriten auf den Fischmärkten handgroße Shrimps und Kraben. Diese schmecken einmal gegrillt fantastisch und sind wenn selbst gegrillt nicht einmal besonders teuer (1kg = 10 €). Mein Problem ist dabei nur, dass ich im Essensrausch beim Öffnen der Shrimps und Krabben oft meine Finger an der teils spitzen Schale verletzte.
Zurück in Deutschland musste ich nach Aufenthalten in Thailand leider feststellen, dass thailändische Restaurants und deren Interpretationen der thailändischen Küche in Deutschland zumeist ziemlich langweilig schmecken. Dabei kommt noch erschwerend hinzu, dass die besagten Gerichte in Deutschland 6-8 € kosten, was entgegen den 1€ Gerichten in Thailand etwas ernüchternd wirkt.
So empfehle ich in Thailand selbst so ausführlich wie möglich bei authentischen Restaurants und auf Märkten zu essen, sodass du die volle Bandbreite und Vielfalt dieser faszinierenden Küche erleben kannst.
Nun ist deine Meinung gefragt:
Welches sind deine Lieblingsgerichte in Thailand? Wie würdest du thailändische Küche in Thailand selbst und Deutschland (oder deinem Heimatland) vergleichen?
Und wie erlebst du Essen auf Reisen?
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Florian (Samstag, 02 Juli 2016 08:54)
Bangkok ist Weltstadt, dort hast Du die Qual der Wahl. Es gibt fast alles was man sich an internationalem Essen wünschen könnte (große Ausnahme: peruanisch/bolivianisch).
Das ist aber nicht überall so und wenn jemand auf Phuket in den Burger King schaut, weil er einfach nen Burger braucht, verstehe ich das.
Übrigens empfinde ich es als gutes Zeichen, wenn typisches Fast Food wie Mc Donalds oder Pizza Hut teuer ist. Das heißt es gibt lokales Streetfood ;)
Danke für's Mitmachen bei der Blogparade.
Georg (Samstag, 02 Juli 2016 23:25)
ich habe für die blogparade zu danken.
Verständnis für einen Besuch im FastFood Laden
kann ich schon aufbringen, nur kann ich es nicht gut heißen.